Der Verein
Helmuts Ecke
Ein Sommer ohne Thäler Kerb ist wie....
...Bembel ohne Henkel
Unser Gründungsmitglied und kreativer Kopf der Webseite Helmut Girold ist am 06.12.2020 verstorben.
Hier bleiben seine gesammelten Vereins-Erinnerungen für Euch zugänglich - so wie Helmut sie verfasst hat.
...Bembel ohne Henkel
Unser Gründungsmitglied und kreativer Kopf der Webseite Helmut Girold ist am 06.12.2020 verstorben.
Hier bleiben seine gesammelten Vereins-Erinnerungen für Euch zugänglich - so wie Helmut sie verfasst hat.
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Wie alles anfing (1966)
Anno 1966 zur Kronberger Kerb, auf dem damaligen Parkplatz (heute Berliner Platz), hatten eine Handvoll junge Leute eine Idee.
Vom Hörensagen wussten sie, dass in früheren Jahren im Tal, eine "Thäler-Kerb" abgehalten wurde. Der Gedanke eine Thäler-Kerb auszurichten, wurde auf der Decke des Felsenkellers, bei Firma Getränke Schleiffer vertieft.
Um besser sinnieren zu können, wurden ein paar Brauerei-Tische mit Bänken aufgestellt. Vorbeikommende Anwohner wurden eingeladen sich dazu zu gesellen, die Getränke gab es zum Selbstkostenpreis.
So wurde dann in Gesellschaft, von früheren Zeiten erzählt. Da die älteren Anwohner ziemlich gut erzählen konnten, wie das mit der Thäler-Kerb war, haben die jüngeren Anwesenden den Plan gefasst, im darauffolgendem Jahr, eine Thäler-Kerb abzuhalten.
Die jungen Leute waren in der Hauptsache, Robert und Hartmut Schleiffer, Helmut Knecht, Johann Schmitt, Ottfried Schmitt, Helmut und Willi Girold, Hans-Peter Haub, Fritz Schummer, Wolfgang Conrady, Bernd Laupert und Siegfried Wolf.
Dieser Plan wurde nicht mehr fallen lassen. Die "Gründer" des neuen Thäler-Kerbevereins, trafen sich regelmäßig im neu erwählten Vereinslokal "Zum Weinberg", bei der Haase Anni.
Der Verein wurde dann am 03.03. 1967 offiziell gegründet, eine Satzung wurde erstellt, jetzt konnte es losgehen.
Im Jahr 1967 konnte dann die erste Thäler Kerb rund um das Vereinslokal abgehalten werden. Damals noch ohne Miss Bembel und ohne Thäler Bürgermeister, ohne viel Werbung und ohne großen Rummel. Zur Unterhaltung spielten zwei dem Verein wohl gesonnene Musiker auf dem Schifferklavier, Schlager zum mitsingen. Vorbeikommende Leute wurden eingeladen, bei Bier, Äppelwoi und Würstchen vom Grill zu feiern.
Das Interesse war da, der "Stapellauf" einer neuen Thäler Kerb war gelungen. Bis zum nächsten Jahr, der ersten offiziellen Thäler Kerb war noch viel zu tun. Es musste Geld gesammelt werden, damit die ersten notwendigen Anschaffungen getätigt werden konnten.
Das wurde mit Straßensammlungen erledigt. Die Sammler mussten sich einiges anhören und wurden mit "Bubekram" und anderen unschönen Ratschlägen weggeschickt. Es war noch keine Erfahrung da, wie viele Bratwürste, Brötchen, Getränke usw. zur kommenden Kerb gebraucht wird.
Wie wird das Wetter, was tun wenn es regnet. Alles Fragen die uns keiner beantworten konnte.
Es war geplant die Steinstraße mit Brauerei-Tischen und Bänken zu bestuhlen und die Steinstraße mit den Nebenstraßen mit kleinen Birkenbäumchen auszuschmücken. Kommen Leute und wieviele kommen, keiner hatte eine Ahnung, es war ein Sprung ins kalte Wasser. Nach langem hin und her hat Emma Girold ihre Zusage gegeben, als erste "Miss Bembel" die Regentschaft der Thäler Kerb zu übernehmen. Ihr zur Seite wurde Klau Link, als erster "Thäler Bürgermeister" gestellt. Sie sollten aus dem dafür extra erstellten "Bürgermeisteramt" regieren. Ihre Tätigkeit bestand darin die Gäste mit kostenlosem Apfelwein zu versorgen und mit Gesprächen, Werbung für die Thäler Kerb zu machen. -
Erste Thäler Kerb (1968)
Die feierliche Eröffnung der ersten Thäler Kerb war am 9. Juli 1968 um 19.30 Uhr. Die Kirchenglocken beider Konfessionen läuteten den Start des Festzuges, mit den Kerbeburschen und dem Kerbebaum ein. Der Festzug bewegte sich unter den zahlreichen Zuschauern, von der "Oberstadt" ins Tal bis in die "Staagass".
Pfarrer Simon begrüßte mit Miss Bembel Emma Girold, dem Thäler Bürgermeister Klaus Link und dem Kronberger Bürgermeister Ernst Winterberg, die zahlreich erschienenen Besucher.
Nachdem die erste Thäler Kerb vorüber war und die überaus positiven Meinungen der Bürger an die Veranstalter herangetragen wurden, war das der Ansporn im nächsten Jahr noch besser zu sein.
Heute ist die Thäler Kerb das größte Volksfest in Kronberg und gehört zur festen kulturellen Einrichtung in der Stadt.
Ein großer Dank gebührt den fleißigen Mitgliedern und den sehr, sehr toleranten Anwohner. -
Hier ein Original Werbeplakat der "alten Täler-Kerb" aus ca. 1927
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Hier das Original Plakat von 1969 der "neuen Thäler-Kerb"
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Ein vom Vereinsmitglied Willi Girold angefertigtes Plakat aus 1984 das mehrere Jahre zur Ankündigung der Thäler Kerb ausgehängt wurde.
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Rolf Haesters spielt 1967 bei der Haase Anni im Gasthaus zum Weinberg an der ersten inoffiziellen Thäler Kerb, zur Unterhaltung der Gäste.
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Aus dem Nähkästchen
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Was ist ein Bembel?
Ein Bembel ist ein Gefäß das vom Töpfer aus Ton in Handarbeit geformt
wird und bei 1200 - 1300°C im Brennofen gebrannt wird.
Die Salzglasur bekommt das Steinzeug in dem beim Brennvorgang Kochsalz von
oben in den Brennofen hinein geschüttet wird. Durch einen chemischen Prozess
verbindet sich das Salz mit der Keramik und wird dadurch wasserdicht,
lebensmittelecht, geschmacksneutral, Mikrowellen geeignet, Backofen geeignet.
Anschließend erhält der gebrannte Bembel seine blaue Bemalung.
Deshalb ist an sich schon jeder handgefertigte Bembel ein Unikat.
Jetzt wird aber der Bembel von unserem Art-Direktor (Willi Girold) noch einmal veredelt.
Die jeweilige "Miss Bembel" darf bestimmen welches Motiv auf ihren Bembel gemalt werden soll.
Dadurch wird jeder handbemalte "Miss Bembel" Bembel noch wertvoller.
Man kann sagen; "solch ein handbemalter Bembel ist Weltweit einzigartig". -
Hier noch ein nicht unwesentlicher Hinweis!
Aus dem Westerwald kommt der reinste und hochwertigste Ton der in Europa abgebaut wird.
Seit der Zeit der Urnenfeldkultur, etwa ab 1000 Jahre vor unserer Zeitrechnung,
läßt sich keramisches Arbeiten im Raum Westerwald belegen.
Fundstücke aus dem Mittelalter weisen bereits eine Art Proto - Steinzeug,
also dicht gebrannte Ware nach.
Ab etwa Mitte des 15. Jahrhunderts ist die Salzglasur belegt:
Bei hoher Temperatur in den Ofen geworfen verbindet sich der Natriumanteil
des Koch-Salzes mit dem Quarz des Scherbens zur typisch grauen,
glänzenden Westerwälder Salzglasur.